Die Wanddekoration ist so alt wie die Menschheit und fand bereits mit den Höhlenmalereien statt. Im 11. Jahrhundert wurden die Wände erstmals im Orient mit Tapeten aus Leder geschmückt, bevor Adlige begannen, die Wände mit Pergamenttapeten zu schmücken.
Im 16. Jahrhundert erreichten chinesischen Papiertapeten Europa und erfreuten sich an großer Beliebtheit. Als in England und Frankreich die Nachfrage stieg, wurde die selbstständige Herstellung von Tapeten vorangetrieben. Weder die Produktion des Papiers noch des Tapetendrucks erfolgte zu dieser Zeit industriell und das Bedrucken wurde mit mühevoller und aufwendiger Handarbeit gefertigt. Erst später wurde das technische Stoffdruckverfahren auf Papier übertragen, das eine schnellere Herstellung von Tapeten ermöglichte. Daraufhin eröffnete Deutschlands erste Tapetendruckerei in Kassel. Es war damals jedoch noch nicht möglich, Papier in langen Bahnen herzustellen und somit konnten die Bahnen nicht einheitlich bedruckt werden. Erst als ein Tapetenfabrikant namens Jean Zuber versuchte, die Papierbahnen mit Modellen aus Holz zu bedrucken, gab es erste Erfolge und das Papier konnte gleichmäßig gedruckt werden.
Später, im Jahre 1799, entwickelte ein französischer Papiermacher eine Maschine, mit der Papier sehr weit ausgedehnt werden konnte. Dies war der Durchbruch für das Tapezieren raumhoher Wände. Dieser Meilenstein in der Geschichte der Tapete ermöglichte die Herstellung des Papiers in hoher Auflage.
Vor allem nach dem zweiten Weltkrieg setzten sich die Tapeten durch und galten nicht mehr als reines Luxusprodukt. Die Hochkonjunktur der Tapete fand in den 70er Jahren statt und war in vielen deutschen Haushalten vertreten. Besonders knallig-bunte Tapetenfarben und grelle Muster waren damals ein angesagter Trend, um die heimischen Wände zu bekleiden.
Heute gibt es Tapeten in verschiedenen Materialien sowie Designs. Die Stilrichtungen reichen von Scandi-Looks über den Bauhaus-Stil bis hin zu schrillen Retrotapeten aus den 70ern und peppen die Wände im zuhause auf.